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Albondigas kennt man aus dem Spanien-Urlaub; kleine Hackbällchen in Tomatensoße. Durchaus was anderes als die hiesigen Bremsklötze. Man schmeckt den Wein, die Datteln geben ein leichte Süße und die Pinienkerne den Biß.

Das Grundrezept stammt aus aus einem Kochbuch, ich habe es für mich angepasst. (Nicht von den Bilder irritieren lassen, ich habe für eine Party etwas mehr gemacht…)

  • 100 g altbackenes Weißbrot/Toastbrot
  • 150 ml Weißwein zum Einweichen
  • 1 Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 EL Pinienkerne
  • 1 Handvoll glatte Petersilienblätter oder Koriandergrün
  • 500 g Hackfleisch vom Rind
  • 4 entkernte Datteln
  • 2 Eier
  • Salz, Pfeffer
  • 1 EL süßes Paprikapulver, 1/2 EL scharfes Paprikapulver

Weißbrotwürfel mit dem Wein vermengen und 30 – 40 Minuten ziehen lassen.

Pinienkerne einmal durchhacken, muss aber nicht sein. Die Datteln klein hacken.

Zwiebel, Knoblauch, Petersilie u./0.Koriander feinhacken.

Zwiebeln mit Knoblauch kurz anschwitzen, Petersilie hinzugeben – nur kurz einfallen lassen.

Hackfleisch mit Ei, Weißbrotwürfeln, Datteln, Pinienkernen und der Zwiebelmasse zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Würzen natürlich nicht vergessen: ggf. etwas mehr Salz, das Weißbrot nimmt da relativ viel von weg. Kleine Kugeln bzw. Klopse formen. Nicht zu groß, maximal Pingpong-Ball-Größe.

Die Tomatensoße…

… ist eigentlich eher eine Gemüsesoße frei Schnauze. Dazu gibt es kein wirkliches Rezept. Ich verwende am liebsten Suppengemüse, Zucchini, Paprika, Sellerie, Zwiebeln, Knoblauch – was gerade Saison hat und gehackte Tomaten aus der Dose. Bei mir hat sich das Verhältnis 50:50 als Ideal herausgestellt.

  • 1kg Gemüse nach Wahl
  • Zwiebeln, Knoblauch
  • 1 kg Tomaten gehackt (ein bisserl auf Qualität achten, die ganz billigen Dosentomaten schmecken nach gar nichts).
  • Tomatenmark, Salz, Pfeffer, Tomatenmark, Gemüsebrühe, etwas Wasser
  • Butter oder Öl
  • etwas Zucker

Gemüse putzen und einigermaßen klein würfeln, es soll möglichst zerkochen. Zwiebeln und Knoblauch würfeln.

Einen großen Topf aufstellen, Zwiebeln und Knoblauch in etwas Öl glasig anschwitzen, Tomatenmark dazugeben und etwas anrösten lassen, dann das Gemüse hinzugeben und auch ein bisserl anschwitzen lassen. Mit der Gemüsebrühe ablöschen (ich nehme da etwa  1 Liter)

Hitze runterstellen, Tomaten hinzugeben, eine Dose Wasser hinzugeben. Würzen (Salz, Pfeffer, ein EL Zucker gegen die Säure der Tomaten), und bei kleiner Flamme köcheln lassen. Und zwar lange. Unter 2 Stunden kommt mir keine Tomatensoße vom Herd, ein ordentliches Sugo kann auch länger brauchen.

Wenn das gesamte Gemüse zerfallen ist und mit den Tomaten eine Bindung eingegangen ist, dann sollte eine die Soße eine cremige Konsiztenz haben. Noch mal abschmecken und fertig.

Die warmen Albondigas mit etwas Tomatensoße bedecken und mit gehackter Petersilie (oder was gerade da ist) bestreuen.

Unmengen Tomaten werden zu erstklassigem Sugo verwurstet. Wir verwenden das Rezept um größere Mengen Sugo zu kochen und dann in Weckgläsern einzumachen.

  • Mengenangaben nach persönlichem Geschmack verwenden.
  • Tomaten halbieren und den grünen Strunk entfernen.
  • Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und feingewürfelte Zwiebeln, Sellerie, Lauch und Karotten, Knoblauch darin andünsten.
  • Tomaten in den Topf geben und mit etwas Wasser angiessen. Salzen. Wer mag kann das Sugo auch gleich fertig würzen.
  • Bei leicht geöffneten Topf auf kleiner Flamme 3 Stunden leicht köcheln lassen. Zwischendurch immer mal umrühren und ggf. Wasser nachgießen, durch die lange Kochzeit verlieren die Tomaten an Säure und die Sauce wird süßer.
  • Das heiße Sugo in Gläser geben und sterilisieren.

D. und mich treibt das Thema Ernährung schon eine Weile um, nicht im Sinne einer Ersatzreligion, eher in die Richtung bewusster Leben. Ich denke schon das man schauen kann ob man seinen alltäglichen Verbrauch durch lokale Lieferanten decken kann. Das muss nicht unbedingt alles Bio sein, nicht jeder kleine Bauer/Gärtner kann sich die Bio-Zertifizierung leisten. Das Einkaufen auf lokalen Wochenmärkten funktioniert hier nicht wenn du Vollzeit arbeiten gehst und am Rande der Vorstadt lebst… Und ausgerechnet Samstags dann durch die ganze Stadt zu kurven um ein bisserl frisches Gemüse für das Wochenende einzukaufen ist mir mittlerweile zu blöd.

Wir experimentieren seit einer Weile mit Gemüsekisten, irgendwie ist das für uns bislang nicht stimmig gewesen. Die Abo-Kisten beinhalten wenig Abwechslung und wenn du vor jeder Lieferung Einfluss auf die Bestellung nehmen willst – dann kannst du fast schon wieder selbst einkaufen gehen. Und es ist erstaunlich wieviel zugekauft wird – das steht dann wieder im Widerspruch zu lokal.

Egal, irgendwo bin ich im Internet auf diese Etepetete-Geschichte* gestoßen. Kurzform: Gemüse das es nicht in den Handel schafft weil es nicht schön genug ist wird regelmäßig an willige Kundschaft versendet. 20,- € für eine 5 kg Kiste mit Gemüse, inclusive Versand. Kann man mal testen, schlimmer als die Gemüsekiste kann es nicht werden.

Die Ware wird in erstaunlich hochwertigen Kisten geliefert, der Karton hat eine hohe Dichte und ist sehr robust. Fast zu schade um ihn wegzuwerfen.

Lieferung 1:

Lieferung 2:

Ganz nett sind die jeweils auf die Lieferung abgestimmte Rezeptvorschläge:

Geliefert wird im wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Rhythmus. Wir haben uns für den zweiwöchigen Rhythmus entschieden, in der Woche kochen wir selten bis nie Zuhause. Der Inhalt der Kiste reicht so gut die 14 Tage bis zur nächsten Lieferung. Die Lieferung erfolgt durch UPS, immer Freitags. Das hat bislang problemlos geklappt. Auch wenn ich mir wünschen würde das ich Einfluss auf den Liefertag nehmen könnte. Ich gehe meistens Freitags nach der Arbeit einkaufen, ich weiss dann aber noch nicht was in der Gemüsekiste drin ist… Eine Mail vor der Lieferung könnte das vermutlich beheben.

Nett ist das die Gemüsekiste auch Obst beinhaltet. Bislang waren Obst & Gemüse von bester Qualität, da gibt es absolut nichts zu meckern. Auf der Internetseite von Etepetete erfährt man zur jeweiligen Lieferung Details, z.B. ob die Kartoffeln festkochend oder mehlig sind.

Was ist nun mit lokal, Verpackungsmüll und dem Paketauto? Gute Frage – solange ich hier vor Ort keine bessere Lösung finde behalte ich die Lieferung über Etepetete bei. Die leeren Kisten sammle ich erstmal, die werden eine Verwendung finden. Als Kompensation habe ich Amazon Prime gekündigt, es ist erstaunlich wieviel weniger man dort bestellt wenn man auf einmal wieder auf Versandkosten achtet…

*und weil man heute ja schnell unter Generalverdacht steht: nein, ich bekomme kein Geld für diesen Artikel, ich schreibe das weil mir die Dienstleistung gefällt.

Update Januar 2021

Nach einer längeren Pause beziehen wir seit ein paar Wochen wieder eine regelmäßige Kiste von Etepetete – dieses Mal eine reine Obstkiste. Gemüse kaufe ich lieber Bedarfsabhängig, beim Obst geht es aber hauptsächlich um den Geschmack des Gärtners. Dieser ist sehr zufrieden und freut sich alle drei Wochen auf seine neue Lieferung in bester Qualität.

Reste aus dem Kühlschrank: Tarteteig von der Rolle in Form bringen, grünen Spargel halbieren, ein paar Cocktail-Tomaten halbieren, Sahne mit Ei vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und über das Gemüse verteilen, etwas Käse drüberraspeln. 180° Heißluft, ca. 30 Minuten.

Grüner Spargel mit Tomaten als Ofengemüse vorbereiten, Medallions plattieren, kurz anbraten und auf dem Gemüsebett zu Ende garen.

 

Mit gerösteten Brotstücken, durchaus lecker wenn man Zucchini mag.

Irgendwie auf die Idee gekommen Gemüse für Suppengrün selbst zu trocknen. Nee, dauert ewig. Geschmacklich wäre ein Dürrapperat sinnvoller.

Ausgedacht. War lecker, nur unbedingt mehr Unterhitze.

Nachgekocht aus “Deutschland Vegetarisch”, stur ans Rezept gehalten. War lecker.

Nachgekocht aus “Deutschland Vegetarisch”, stur ans Rezept gehalten. War eher Brei, trotzdem lecker.