Der Gärtner und ich hatten unerwartet Zeit und wollten in der Innenstadt spontan zu Mittag essen. Die Wahl fiel auf Tapas Barcelona, im Touri-Hotspot Weisse Gasse.

Es war Mittags und leer. Nanu. Wir suchten uns einen Platz und warteten eine Weile auf die Bedienung. Wir bestellten selbstgemachte Limonade (lecker und teuer) arbeiteten uns durch die Tapas-Karten und füllten die Zettel aus, gar keine schlechte Idee – die Nummern merkt sich ja niemand.

Das Essen lies auf sich warten. Was soll ich sagen – sowohl dem Gärtner als auch mir schmeckten lediglich der überbackene Spinat Espinacas gratinadas con Queso und die Pimientos de Padrón. Der Rest war uninspiriert bis langweilig – ausser die Chuletas de Cordero, die Lammkoteletts waren auf den Punkt. Aber der Rest, hm. Nee.

Wir versuchen es ein anderes Mal noch einmal…

 

45 € / 2 Personen

Tapas Barcelona, Weiße Gasse 6, 01067 Dresden

www.tapasbarcelona.de

 

 

2/5

Meine Mutter war ein sehr eigener Charakter, man musste immer sehr genau schauen was ist ihre Krankheit und was ist sie. Das war nicht einfach aber möglich.
Ihr Leben war sehr von der Meinung anderer Menschen bestimmt. Ärzte, Pfleger, geldgierige Verwandte, Gutachter, Gegengutachter, Betreuer – jeder hat etwas zu sagen. Jeder wollte bestimmen was richtig ist. Niemand hatte unrecht. Nie.
Es gab diesen einen Tag an dem sich an ihrem Küchentisch Ärzte, gerichtliche Gutachter und irgendwelche Behörden balgten, es ging wieder einmal um die Verlängerung der Betreuung. Die Stimmung war befremdlich jeder redete über meine Mutter, niemand mit ihr. Mitten in diesem Gequatsche stand sie auf und sagte laut und deutlich “Ich habe genug gehört” und hat seit diesem Zeitpunkt nie wieder ein vollständiges Gespräch mit einem Arzt, Pfleger oder sonstigen Menschen geführt.
Sie baute eine Mauer um sich auf, hinter diese Mauer kam man nur wenn man wusste wo der lockere Stein war den man herausziehen konnte und durch die Lücke kriechen konnte. Sie hat alle Konsequenzen aus ihrer Entscheidung getragen, hat alles ausgehalten was andere Menschen für sie im Guten und Schlechten entschieden haben. Sie hat alles weg gelächelt, dieses Lächeln bei dem man nie wusste ob sie einen auslacht, lieb hat oder im nächsten Moment eine Bratpfanne um die Ohren haut.
Es ist wichtig das von ihrer Krankheit zu trennen, denn diese hat man mit Medikamenten durchaus in den Griff bekommen. Aber sie hatte genug gehört. Und so blieb das bis zum Ende.
Die Geschichte kam mir gestern Abend beim lesen von Herr M macht nicht mehr mit ins Gedächtnis zurück.