Zum 10. Male jährt sich heute dein Todestag und ich schaue auf die vergangenen 10 Jahre ohne jeden Wehmut zurück. Ich bin froh das du, dass wir nicht länger leiden. Alles hat seine Zeit, du, ich – und ich hadere nicht damit das deine Zeit vorbei ist. So sehr du zurückgezogen in dir gelebt hast, die Welt der vergangenen Jahre hätte ich nicht mehr zu dir bringen, geschweige denn erklären können. Ich verbrenne heute deinen letzten weltlichen Nachlass, zahle dein Vermächtnis aus und dann bin ich frei.

Alles ist so wie es sein muss.

 

Urgroßvater, Großvater, Großmutter….

… und des Gärtners Mutter.

 

Sonntagnachmittage, irgendwann in den 1960er Jahren.

Der Garten war ja früher eher der Selbstversorgung dienlich und Platz für “Freizeit” war nicht vorgesehen. Wozu auch, der Weg langte ja zu … 🙂

2006 sah es dann so aus, heute ist der Weg Geschichte. Das letzte Bild hier zeigt in etwa die ehemalige Lage des Weges.

 

© SLUB / Deutsche Fotothek / Starke, Werner 1991 – Strassenansicht mit Vorgarten

Heute mal ein Bild aus der Deutschen Fotothek. Das Bild ist datiert mit 1991 und wurde von Werner Starke fotografiert von dem man noch viele andere Bilder in der Fotothek findet. Auch aus der direkten Umgebung um dieses Haus herum gibt es reichlich Bilder.

Ich mag ja die Bezeichnung “privater Profanbau” sehr.

 

Schwemlingen, 1971

Mein erstes Auto. Meine Eltern hatten eine Art Fernbeziehung. Mein Vater arbeite im Rheinland und lebte unter der Woche in der Nähe bei seinen Eltern. Am Wochenende kam er dann ins Saarland, meines Wissens erst alle 14 Tage und im Urlaub, später dann jedes Wochenende und natürlich im Urlaub. Das ging bis 1979 so, dann zogen wir ins Rheinland. Es gab also auch einen gewissen Verschleiss an Autos, ich erinnere mich an drei Autos in der Saarländer Zeit.

Links neben mir das Haus meiner Großmutter. Im Hintergrund das Mietshaus in dem wir später wohnten, in der 1. Etage. Meine Mutter war schon mit meiner Schwester schwanger, ich weiss gar nicht genau wann meine Eltern dann umgezogen sind. Ich kenne das Haus nur schmuddelig, selbst als ich Anfang 2000 mal kurz mit dem Gärtner in der Straße vorbeischaute sah es alt und verbraucht aus.

Mai 1980. Erstkommunion.

Puh, ich erinnere mich das ich mich mit diesem ganzen Brimborium nicht wohl gefühlte habe. Wir waren etwas  1 Jahr vorher vom Saarland ins Rheinland gezogen und ich bin da noch lange nicht angekommen. Die Eltern streiten sich die ganze Zeit und die neue Schule liegt mir gar nicht. Ich habe viel Zeit in der Stadtbücherei verbracht, da war wenigstens Ruhe.

Hier noch ein Bild dazu.

 

Uroma (92), Stürmerin

Das Foto ist aus dem Juni 1975. Den Ball hatte ich zum Geburtstag bekommen. Das Bild hat meine Mutter aufgenommen, auch wenn ich die Bild-Perspektive gar nicht nachvollziehen kann. Im Hintergrund das Haus meiner Großmutter, dort lebte auch die Uroma. Sie ist im Winter 1976 mit 93 Jahren gestorben – so richtig viele Erinnerungen gibt es da leider nicht.

Doch, Moment: sie hatte einen Zaubertrank. Jeden Tag gab es ein rohes Ei das mit Zucker und Cognac verrührt wurde.

Januar 2011

Am 01. Januar verstarb die Großmutter vom Gärtner. Sie lebte ja bei uns im Haus und war auf einmal nicht mehr da. Das zeichnete sich zwar seit der Diagnose in 2006 ab aber es ist schon was anderes wenn der Mensch weg ist. Das war eine sehr schräge Zeit: ich laborierte noch an der kaputten Wirbelsäule, die Stimmung in der Familie war insgesamt nicht die allerbeste und dann noch eine Haushaltsauflösung.

Später im Jahr entschieden wir uns die erste Etage in Schutt und Asche zu legen und von Grund auf zu sanieren. Ich würde so gerne wissen ob der Oma das Endergebnis gefällt.

Kleine Anekdote am Rande: das Haus gehörte bis knapp vor Beginn 2000 ja der Oma, in den anderen drei Wohnungen wohnten sehr langjährige Mieter (60 Jahre oder so). Heute liegt die Hausgemeinschaft auf dem Friedhof  im gleichen (Gemeinschafts-)Grab, sie sind nahe beieinander gestorben.

1972. Irgendwann um die Vorweihnachtszeit. Im Hintergrund unter dem Tisch frisch auseinander genommene Puppentorsos. Ich wollte schon immer wissen ob Menschen hohl sind. An der linken Schläfe die Reste einer ordentlichen Beule, dieser Strampelanzug hinderte mich an wenig. Aufstehen, Krönchen richten und volle Kanne vor den nächsten Schrank, könnte aber auch am Silberblick gelegen haben…

1961, meine Mutter im saarländischen Rosengestrüpp

1973. Mein Planschbecken und ich in der Unkrauthölle. Das waren noch Zeiten mit Style.

Auf dem Grundstück meiner Großmutter gab es ewig die Fundamente für eine Garage. Diese wurde später tatsächlich noch gebaut aber nie von meiner Großmutter genutzt, sie hatte ja weder Auto noch Fahrrad. Ein Nachbar mietete sich die Garage an.