Gegenwart.

An den Kurz-Urlaub im Herbst 2012 mit dem jungen Herrn in Kopenhagen erinnere ich mich gerne – das war eine schöne Zeit. Wir wollten ursprünglich ins Museum Louisiana in Humlebæk das aber an diesem Tag geschlossen hatte.

Wir ergoogelten uns schnell eine Alternative: das Schloss Frederiksborg in Hillerød. Das war ein spannender Streifzug durch Dänemarks Kunstgeschichte die auch der jungen Begleitung gefiel.

Des Gärtners Großmutter bei der Wäsche, irgendwann in den 1960ern Jahren, das genaue Datum muss ich noch herausfinden. Wie man sieht ist das Wäschewaschen da noch schwere Plackerei und wird im Winter noch härter gewesen sein. Keine Bange, Waschmaschinen gab es später auch in der DDR.

Im Hintergrund das damalige Waschhaus, der Waschkessel wurde 2005 entsorgt. Rechts im Fenster das Kakteenhaus des damaligen Mieters. Heute sieht es an dieser Stelle etwa so aus.

Juli 1976, mein erster Schultag.

Zumindest damals brachten mich Fotografen noch zum lachen. Im Hintergrund die Schule. Die ersten Fenster im blauen Erdgeschoss waren meine Klasse. Links im hellen Gebäudeteil lebte der Hausmeister mit seiner Familie, der Hausmeister war der Cousin meiner Mutter. Dorthin verschwand ich dann relativ schnell immer in den Pausen – meistens hatte Tante Hildegard etwas leckeres für mich.

Ich fand ja meinen gelben Schulranzen toll, der war aus Leder und hatte rote Schnallen. Leider hatten die Anderen halt alle einen der angesagten Scout-Schulranzen und ich war damit …äh uncool.

Meine Mutter an ihrem 1. Schultag in der Volksschule im August 1950 in Mettlach. Die Schultüte war geliehen und laut ihren Erzählungen hasste sie Haarschleifen.

Es konnte schon immer alles nicht schnell genug gehen.

Irgendwann im Sommer 1971, um meinen ersten Geburtstag herum, im Garten meiner saarländischen Großmutter. Links hält mich meine Großmutter aus dem Rheinland.

Als ich noch sehr klein war, waren meine rheinischen Großeltern einige Male im Saarland zu Besuch, ich kann mich da bewußt nicht dran erinnern. Spätere Besuche fanden dann eher bei ihnen in Brühl statt, es gibt davon so gut wie keine Bilder.

1971. Ich im Wohnzimmer meiner Großmutter bei der fachmännischen Zerlegung der Zeitung. Die Einrichtung zeigt ganz gut die Zeit vor meiner Geburt, Ende der 50er, Anfang der 60er. Wir wohnten zu der Zeit oben im Haus, die Großmutter unten.

Die Schrankwand existierte bis zur Haushaltsauflösung 1992. Ein paar der Bücher stehen heute bei mir im Regal, unter anderem “Paul Temple jagt Rex”. Ich kann mich gar nicht erinnern meine Großmutter jemals mit einem Buch gesehen zu haben. Die Saarbrücker Zeitung, das Wochenblatt oder die TV-Zeitung schon – aber ein Buch? Hm.

“Guten Tag, lassen Sie uns doch mal über Ihre Anlagen sprechen.”

Auch für den Gärtner ist Platz im Fotoalbum. Das Foto ist von 1980. Diesen Blick setzt er auch heute noch gewinnbringend ein 😉

Dresden, Frühjahr 1934

Die Großmutter auf den Armen ihrer Mutter. Dresden, Frühjahr 1934

Des Gärtners Großmutter in ihrem Reich. Im Hintergrund sieht man die Werkstatt (linke Tür) und die Laube (= Schlechtwettersitz im Sommer) die beiden Fenster mit Gardinen.

Zu der Zeit wurde gerade der Anbau des Hauses hier hochgezogen, in Eigenregie, der Urgroßvater war gelernter Maurer. Er hatte im 1. Weltkrieg einen Arm verloren und mauerte dann halt einhändig. Unvorstellbar und doch war es so.

Die Großmutter war ein adoptieres Kind und die Voraussetzung dafür gewesen das die Urgroßmutter den Urgroßvater überhaupt heiratete. Dahinter steht eine sehr traurige Geschichte die ein anderes Mal erzählt wird.

Heute sieht es an dieser Stelle >so< aus.

Selbstbewusst. 1974

Monika, meine Mutter. Eines der insgesamt wenigen Bilder nach der Geburt der Kinder auf dem sie zufrieden und selbstbewusst ins Leben schaut. Ihr geht es erkennbar gut. Sie wollte gerne wieder arbeiten gehen, aber damals konnte der Ehemann das noch ablehnen. Weil: “noch bis 1977 durfte eine Frau in Westdeutschland nur dann berufstätig sein, wenn das mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist”.

Mai 1980. Der Kommunionsanzug vor dem Rhein.

Ich habe mich standhaft geweigert einen dieser typischen Kommunionsanzüge anzuziehen, ich hatte es noch nie mit Anzügen. Der Kompromiss waren Hose und Jacke aus dunkelblauem Cord mit weißem Rolli.

Ich fand das cool und habe mich in meinen Klamotten sichtbar wohler gefühlt als die ganze kleinen Gottesbräute in weißen Spitze-Tüllexplosionen, von den kleinen Anzugsträgern ganz zu schweigen (einer zog sich nach der Messe, nach dem Auszug aus der Kirche noch vor Ort die Hose aus und stampfte von dannen.

Zur Kommunion waren die Saarland-Familie zum ersten Male im Rheinland. Ich erinnere mich an eine komische Stimmung, lauernd. Ich rauchte hinter dem Busch eine Ernte 23 und kotzte dann auch gleich das ganze Essen wieder aus. Tja.